die Krone der Sterne - Kai Meyer // Rezension

Die junge Iniza, die in adligen Verhältnissen aufwächst, wird von den Hexen auserwählt, um als Braut zur Gottkaiserin ernannt zu werden. Jedoch verfolgt Iniza andere Pläne und kann den Hexen entkommen, wenn auch nur mit der Hilfe des legendären Kranit.
Zusammen mit ihrem Geliebten Glanis, der Alleshändlerin und zugleich Pilotin Shara begibt sie sich auf die Flucht vor den Hexen und ihren Gefolgsleuten. 

Es geht quer durch die Weiten des Weltalls, denn die Hexen wollen Iniza. Und sie werden nicht ruhen, bis sie ihr Ziel erreicht haben.

Zugegebener Maßen waren meine Erwartungen an dieses Buch sehr hoch. Bei Kai Meyer Büchern ist das zwar meist der Fall, aber dieses Mal war es noch extremer als sonst. Allein die Inhaltsangabe von die Krone der Sterne hat mich schon in Euphorie versetzt, die nicht nachgelassen hat, bis ich das Buch dann endlich in die Finger bekam.

Zu Beginn von die Krone der Sterne war ich nicht sicher, was ich davon halten soll. Iniza wurde von den Hexen aus ihrer Heimat gerissen, um die Braut der Gottkaiserin zu werden. Bräute der Gottkaiserin gab es viele in der Vergangenheit und niemand weiß, was aus ihnen geworden ist. So weit, so gut.

Es fiel mir anfangs relativ schwer die Hintergründe zu verstehen, die nicht sofort im Rahmen der Storyline erklärt wurden. Hexen? Paladine? Tempel? Roboter? Piraten? Irgendwann jedoch kam der Punkt, an dem alles Sinn ergab und meiner Meinung nach absolut brillant und einzigartig ist.

Ich habe noch nie etwas gelesen, das Magie, Mythen, Science Fiction, Romantik und Thriller so perfekt verbindet.

Auf der Suche nach ähnlichen Werken kamen mir Terminator, Firefly, Star Wars, Illuminati und noch  anderes in den Sinn, aber nichts passte wirklich. Zwar werden genrespezifische Elemente aufgegriffen, weswegen der Versuch, die Krone der Sterne mit anderen Büchern oder Filmen vergleichen zu wollen, verständlich ist. Aber nichts ist genauso wie man es kennt. Beispielsweise die Magie selbst. Ist sie echt? Sind die Hexen nur Betrüger? Was hat Religion mit der Magie der Hexen zu tun? Das ganze Konzept ist konfus, aber im besten Sinne. Man wird regelrecht dazu bewegt sich selbst stundenlang derlei Fragen zu stellen und sich Gedanken zu machen.

Die Charaktere von die Krone der Sterne sind leider nicht so perfekt wie die Story selbst.

Iniza ist sympathisch, keine Frage, jedoch oft auch etwas kühl und es fällt manchmal schwer, sich in sie hineinzuversetzen. Auch ist sie oft nur Beobachter des eigentlichen Geschehens. Obwohl sie die Protagonistin ist, zeigt sie sehr wenig eigenen Einsatz. Die anderen Charaktere steuern die Geschichte. Iniza ist zwar der Grund, warum sie tun, was sie tun, aber erst gegen Ende des Buches erkennt man langsam, wer Iniza wirklich ist.

Über Kranit weiß man sehr wenig und das ist auch gut so. Er ist der Waffenmeister, der Inhalt der Geschichten, mit denen Iniza aufgewachsen ist. Er ist mysteriös und redet nur wenig über sich selbst. Schnell genervt, aber im Grunde mit einem guten Herz, welches er sehr lange sehr gut versteckt hält.

Sharas Backstory ist unheimlich interessant und ich finde sie eine sehr gute Ergänzung zum Rest der Gruppe, da sie erst etwas später dazustößt.

Glanis ist nicht so mein Fall. Er erfüllt seinen Zweck als Inizas Geliebter und Soldat, aber darüber hinaus ist er dann doch relativ unscheinbar. Vielleicht ist es ja Absicht, aber über ihn ist so gut wie nichts Persönliches bekannt, was mich nach einer Weile etwas irritiert hat.

Mann soll ja ein Buch nicht nach dem Aussehen beurteilen, aber sind wir mal ehrlich: Die Krone der Sterne ist einfach so hübsch. Ich konnte es kaum erwarten, seit ich es zum ersten Mal gesehen habe, es in meinem Regal stehen zu sehen.

Hin und wieder denke ich mir, dass Kai Meyer doch gar nicht so gut sein kann. Und dann lese ich ein Buch von ihm und die Antwort ist jedes Mal Ja, Kai Meyer ist so gut. Und dieses Mal hat er sich meiner Meinung nach selbst übertroffen. 

Ich kann die Krone der Sterne allen empfehlen, die gerne genreübergreifende Bücher lesen. In diesem Fall eine Mischung aus SciFi und Fantasy oder eben Science Fantasy  Es hält absolut was es verspricht und ich persönlich habe alles an einem Tag verschlungen und war danach nicht dazu imstande ein neues Buch zu beginnen.
Ich kann es kaum erwarten bis der zweite Teil, Hexenmacht von Kai Meyer endlich bei mir ankommt.