30 Worte Strategie - schreiben jeden Tag

Die 30-Worte Strategie

Schriftsteller und vergleichbare Professionen können sich ja nie einigen. Soll man nun täglich schreiben oder nicht? Soll man viel auf einmal schreiben oder eher in kleinen Häppchen?

Natürlich ist dies eine persönliche Vorliebe aber ich finde es für mich sehr hilfreich täglich zu schreiben, auch wenn es nur ein paar Sätze sind. Meiner Meinung nach kann ich so besser über meinen Fortschritte reflektieren und bleibe besser mit meiner Geschichte verbunden. Das heißt ich muss mich nicht extra einarbeiten, wenn ich mich an den Laptop setze.

Aber einfach so drauf los zu schreiben ohne tägliches Ziel hingegen finde ich sehr schwierig. Darauf habe ich für mich selbst die 30-Worte Strategie entwickelt um mir beim täglichen schreiben zu helfen.



Warum 30 Wörter?


Über etwa ein Jahr habe ich aufgeschrieben wie viel ich denn schreibe ohne konkrete Ziele zu haben. Nicht täglich oder monatlich und auch nicht in irgend einer anderen Art.

Im Schnitt waren dies etwa 30 Worte am Tag. Das ist nicht besonders viel und auch zusammen gefasst im Jahr nur etwa 10000 Worte.

Doch 30 Worte am Tag ist ein sehr gutes Ziel wenn man sich angewöhnen will mehr zu schreiben. 30 Worte sind etwa zwei bis drei Sätze. Das ist absolut nicht viel.

Aber aus Erfahrung kann ich jetzt sagen, dass ich selten nur 30 Worte schreibe. Normalerweise reichen diese paar Sätze absolut aus um mich in den "Schreib-Modus" zu versetzen. Und aus den 30 Wörtern werden mir nichts dir nichts 300 oder 500 oder mehr und das so gut wie täglich.


Warum nicht mehr als 30?


Jetzt könnte man natürlich sagen: Warum nicht mehr? Warum so wenig als tägliches Ziel wenn man sowieso am Ende mehr schreibt?

Die Antwort ist einfach. Weil man nicht immer mehr schreibt.

Manchmal gibt es einfach Tage an denen man einfach nicht viel hineinbekommt, Tage an denen 30 Wörter schon fast zu viel sind.

Wenn man also an diesen schlechten Tagen die 30 Wörter trotzdem zu Stande bekommt aber danach aufhört, dann ist das absolut okay.

Tägliches schreiben soll motivieren und anspornen und nicht frustrieren und lästig sein.

30 Worte sind nicht viel aber immer noch besser als nichts. Und wenn ich an manchen Tagen nur das schaffe so habe ich trotzdem mein Ziel erreicht und kann am nächsten Tag neu beginnen. Und das ohne sofort frustriert zu sein weil ich nicht viel geschrieben habe - ich habe ja trotzdem mein tägliches Ziel erreicht.

Es ist besser über das gesetzte Ziel hinaus zu schießen als es nicht zu erreichen.


Wirklich jeden Tag?


Nicht an jedem Tag hat man Zeit wirklich zu schreiben. Das ist meist einfach so.
Dennoch sollte man versuchen ein paar Minuten täglich damit zu verbringen sich auf sein Projekt zu konzentrieren. Sobald man sich an das täglich schreiben gewöhnt hat, so ist es eher eine Angewohnheit als eine Aufgabe und es fällt einem viel leichter.

Wie schon gesagt sind manche Tage nicht fürs schreiben gemacht. Und das ist okay. 

Eine gute Strategie ist es sich jeden Monat zwei oder drei Tage selbst frei zu geben, für die Tage an denen einfach gar nichts geht. Diese kann man sich dann "nehmen" und ohne schlechtes Gewissen einfach mal nichts schreiben. Und am nächsten Tag voller Energie und ausgeruht weiter machen.



Vorteile


Das tägliche schreiben ist besonders geeignet für Leute, die zum schreiben immer eine längere Vorlaufzeit brauchen und nur schreiben, wenn sie eine längere Zeit zur Verfügung haben. Und somit kommen diese Personen fast nie zum schreiben.

Das hört sich erstmal wie ein Kontrast an aber durch das tägliche schreiben gewöhnt man sich eben daran diese Vorlaufzeit nicht zu haben und auch mit eingeschränkter Freizeit vorwärts zu kommen.

Andere Vorteile des täglichen Schreibens sind:

  • Man bleibt mit der Geschichte im Kontakt und verliert nicht den Faden.
  • Man muss sich nach längerer Pause nicht wieder einarbeiten - es gibt keine längeren Pausen.
  • Man entwickelt einen sichereren und konstanteren Schreibstil.
  • Man kommt endlich mal vorwärts.
  • Man hat ein Ziel vor Augen.
  • Man verinnerlicht das tägliche schreiben bis es zum Alltag gehört.
  • Erhöhte Motivation, da man seinen Fortschritt beobachten kann.
  • Wenig Zeit zum schreiben wird optimal genutzt.
  • keine Frustration, wenn man keine 1000 Worte auf einmal schafft.

Fazit


Ja, das tägliche schreiben kann anstrengend sein. Aber sind wir ehrlich. Schreiben allgemein ist anstrengend.

Seit ich mich bemühe jeden Tag mein Minimum von 30 Worten zu erreichen schreibe ich schneller, besser, konstanter und vor allem ist das Schreiben kein einfaches Hobby mehr für wenn ich mal nen Tag frei habe. Statt dessen ist es zum Teil meines Alltags geworden, wie auch Zähne Putzen oder Wasser trinken. Statt ständig zu überdenken was ich schreibe weiß ich nun, dass ich einfach loslegen muss. Und auch nicht nur abends - was ich zuvor getan habe - sondern zu jeder Tageszeit. In der Mittagspause, im Zug, im Wartezimmer beim Arzt. Ich kann jede Minute ausnutzen, wenn ich will.

Wen Zweifel hat, ob das täglich schreiben für ihn in Frage kommt, weil man keine Zeit hat oder so viel anderes zu tun, der sollte es besonders ausprobieren. Denn gerade diese Personengruppe profitiert am meisten vom täglichen schreiben mit einem täglichen Ziel das relativ niedrig ist.

Auf was wartest du noch? Schreibe deine ersten 30 Worte JETZT. Denk nicht so viel darüber nach sondern fang einfach an. Denn noch keine Geschichte wurde geschrieben ohne einen Anfang.

Frohes schreiben:)

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